WÄRMEPUMPEN
Wärmepumpe Vitocal 300-A
Wärmepumpen sind als regeneratives Heizsystem eine echte Alternative zur Verbrennung fossiler Energieträger. Sie sind in der Lage ganzjährig Heizungsenergie und Wasser bereitzustellen. Dazu wird die in der Umwelt gespeicherte Sonnenenergie mit technischer Hilfe auf das benötigte Temperaturniveau angehoben. Für 100% Heizwärme werden lediglich ca. 25% elektrische Antriebsenergie benötigt.
Moderne Wärmepumpen sind ausgereifte, komfortable und kompakte Geräte, die gleichermaßen im Neu- und Altbau eingesetzt werden können. Und ein Gebäude zu 100% mit Wärme versorgen können. Sie benötigen also keine Zusatzheizung, können jedoch auch mit anderen Heizquellen kombiniert werden.
Im Falle einer monvalenten Betriebsweise ist die Wärmepumpe der alleinige Wärmeerzeuger für Heizung und Warmwasserbereitung. Die Wärmequelle muss daher für den ganzjährigen Betrieb der Anlage ausgelegt sein. Die Wärmepumpe kann jedoch auch bivalent betrieben werden, d.h. dass die Wärmepumpe dann mit einem zweiten Wärmeerzeuger beispielsweise mit einem Gaskessel kombiniert wird.
Des Weitern lassen sich sämtliche Wärmepumpenanlagen gut mit Solarkollektoren zur Trinkwasererwärmung oder Heizungsunterstützung kombinieren. Der gleichzeitige Betrieb einer Solaranlage ist besonders primärenergetisch sinnvoll,da der (Primär)Energieaufwand für jede solar erzeugte Kilowattstunde nahezu gegen null geht und der Betreiber somit Stromkosten für die Wärmepumpe spart. Je niedriger die benötigte maximale Vorlauftemperatur des Heizsystems, desto effizienter und wirtschaftlicher arbeitet die Wärempumpe. Wärempumpensystem können optimal entsprechend der Nutzungswünsche des Kunden ausgewählt und angepasst werden. Neben reinen Trinkwasser- und/oder Heizungswärmepumpen bietet der heutige Markt auch eine Vielzahl von Kombigeräten zur zusätzlichen, kontrollierten Wohnungslüftung, zur Wäremrückgwewinnung und zur Gebäudeklimatisierung.
Zunächst sind Wärmepumpem gegenüber konventioneller Öl- oder Gasheizungsanlagen teurer in der Anschaffung. Durch niedrige Betriebskosten sind sie jedoch für den Kunden wirtschaftlich attraktiv.
Die Bezeichnung einer Wärmepumpe richtet sich nach dem Medium, mit welchem sie primär- und sekundärseitig arbeitet. Unter Primärkreis versteht man hierbei die Wärmequelle, also beispielsweise eine im Erdboden zirkulierender Wärmeträger (Sole). Unter Sekundärkreis versteht man das vom Heizkreis im Gebäude verwendete Arbeitsmedium, also üblicherweise (Heizungs)Wasser.
Insoweit werden hier drei Arten von Wärmepumpen unterschieden:
1. Luft-/Wasserwärmepumpenanlagen, welche die benötigte Energie der Außenluft entnehmen.
Dieses Anlagensystem bietet folgende Vorteile:
- einfache Installation,
- Wärmequelle ist sehr kostengünstig zu erschließen,
- bei hoher Außentemperatur sind hohe Leistungszahlen erreichbar
- es ist kein Bewilligungsverfahren erforderlich
- keine besonderen Anforderungen an die Grundstücksgröße
- ohne Fremdfirmen (z.B. Bohrunternehmen) umsetzbar
Die Investitionskosten für eine Luft-/Wasserwärmepumpe liegen deutlich niedriger als beispielsweise bei einer vergleichbaren Anlage mit Erdwärme. Luft-/Wasserwärmepumpen arbeiten im Winter mit einer relativ kalten Wäremequelle, deshalb wird bei dieser Wärmepumpe etwas mehr Antriebsenergie als bei anderen Bauarten benötigt. Als Wärmequelle kann auch Abluft aus Gebäuden oder der Industrie eingesetzt werden. Steht eine konstante Wärmequelle mit hohem Temperaturniveau zur Verfügung, lassen sich hohe Leistungszahlen erreichen.
2. Sole-/Wasserwärmepumpe: hier ist die Wärmequelle das Erdreich (Kollektor, Sonde)
Erdwärmepumpenanlagen entnehmen die benötigte Energie der Erde.
Erdwärmepumpenanlage mit Erdwärmekollektor
Horizontale Kollektoren sind in der Regel kostengünstiger als Erdwärmesonden zu errichten. Die Verlegung einer Erdwärmesonde erfolgt üblicherweise in Fremdleistung durch ein Fachunternehmen. Ein Erdwärmekollektor arbeitet als geschlossenes System mit einer Sole als Wärmeträger.
Vorteile der Erdwärmekollektoren:
- ganzjährig verfügbar (monovalente Betriebsweise)
- ganzjährig hohes Temperaturniveau der Wärmequelle
- geschlossenes System mit unbedenklichem Solemedium
- einfache Erschließung der Wärmequelle
Die Kollektorrohre müssen in einer Mindesttiefe von 1,2 m und einem Mindestabstand von 0,5 m verlegt werden. Andernfalls kann es im Boden zur Bildung eines Eispanzers kommen.
Wärmepumpenanlagen mit Erdwärmesonden
Ist die Fläche für einen horizontalen Erdwärmekollektor nicht vorhanden, so gibt es die Möglichkeit der senkrechten bzw. schrägen Anordnung. Diese Art von Kollektor wird als Erdwärmesonde bezeichnet. Erdwärmesonden reichen in Tiefen von 10 - 100 m. Voraussetzungen für die Planung und Einbringung von Erdwärmesonden sind die genaue Kenntnis der Bodenbeschaffenheit, der Schichtenfolge, des Bodenwiderstandes sowie der Existenz von Grund- und Schichtenwasser und der Bestimmung von dessen Fließrichtung. Da bei der Bohrung in der Regel Grundwasserführende Schichten getroffen werden, ist eine wasserrechtliche Erlaubnis zum Betrieb der Erdwärmesondenanlage einzuholen.
Für den Gebäudebestand und für Neubauten in Ballungsräumen mit geringem Freiflächenangebot eignen sich Erdwärmesonden besonders, da eine Nachrüstung mit Erdwärmekollektoren oft aus Platzmangel nicht möglich ist. Ansonsten gelten für die Wärmepumpe mit Erdsonden die gleichen Vorteile wie für eine Wärmepumpe mit Flächenkollektoren.
3. Wasser-/Wasser-Wärmepumpe
Bei diesem Anlagensystem ist die Wärmequelle das (Grund)Wasser. Grundwasser mit seiner ganzjährigen Temperatur von 8-12°C bietet als Wärmequelle gute Bedingungen zum Betrieb einer Wärmepumpe. Bei dieser Form der Wärmepumpenanlage wird über eine Tauchpumpe aus dem Förderbrunnen Grundwasser entnommen, über den Verdampfer der Wärmepumpe bzw.
Das Medium der Heizungsanlage ist bei allen 3 Wärmepumpen das Wasser.
Um die Leistungsfähigkeit einer Wärmepumpe zu beschreiben sind insbesondere zwei Kennzahlen wichtig.Da wäre zum einen die Leistungszahl €, welche das Verhältnis das der an das Heizungsnetz abgegebenen Wärmeleistung in Kilowatt zur aufgenommenen elektrischen Leistung der Wärmepumpe in Kilowatt angibt. Eine andere wichtige Größe ist die Jahresarbeitszahl (JAZ). Sie beschreibt das Verhältnis der über ein ganzes Jahr an das Heizungsnetz abgegebenen Energie zu der in diesem Zeitraum aufgenommenen elektrischen Energie. Sie kann auch als Anlagenutzungsgrad verstanden werden.
Beide - Leistungszahlen und vor allem die Jahresarbeitszahl - sollten möglichst hoch sein, um mit einem Minimum an elektrischer Hilfsenergie aus zukommen. Die Jahresarbeitszahl bietet eine hervorragende Möglichkeit zur energetischen Bewertung der gesamten Anlage.